Ökumenischer Kirchentag in Wesel

Sehens-werte Orte in Wesel | Station 1

Franziskus-Kolumbarium

Am Birkenfeld / Franziskus Straße 7, 46485 Wesel

Franziskus Kolumbarium

Im Schepersfeld sind viele Wandlungen geschehen.

Im Jahr 1959 wurde die Franziskus-Kirche geweiht. Seit 1956 war ein Verein aktiv, der das Ziel hatte, im Schepersfeld eine eigene Kirche zu errichten. Unabhängig von der Martini-Gemeinde in der Innenstadt wollte man werden. 1964 endlich wurde die Sankt Franziskus-Gemeinde eine eigenständige Pfarrei. Viel hat sich in den letzten, wenigen Jahren an und um die Franziskus-Kirche getan: Im Jahr 2006 und dann 2013 schloss sich die Franziskus-Gemeinde mit weiteren Gemeinden zusammen und ist heute ein Teil der großen katholischen Sankt Nikolaus-Pfarrei.

Der bedeutendste Wandel im Schepersfeld fand in den Jahren 2018 bis 2020 statt: Über die Jahre zuvor hatte sich gezeigt: immer weniger Menschen feiern die Gottesdienste mit. Diese kleinere Gottesdienstgemeinde brauchte einen passenden Gottesdienstraum. Deswegen wurde die große Franziskus-Kirche zum neuen Franziskus-Kolumbarium. Hier werden seit gut einem Jahr Urnen von Verstorbenen aus ganz Wesel und der näheren Umgebung beigesetzt. Und die frühere Werktags-Kirche neben dem großen Kirchenschiff wurde zur neuen Franziskus-Kirche umgebaut. Schließlich ist das große Pfarrheim an der Franziskus-Kirche abgerissen worden und hat einem kleineren, barrierefreien Pfarrheim Platz gemacht, das gleichzeitig Zugang zur neuen Franziskus-Kirche bietet.

Das Kolumbarium gehört als Urnenfriedhofsgebäude zu den Friedhöfen des städtischen Betriebes ASG, der mit der neuen Einrichtung auf den Trend zu Urnenbeisetzungen in den letzten Jahren reagiert.

Schaut hin

Der Wandel der Franziskus-Kirche hin zu einem Urnenfriedhof spiegelt einen Wandel im Leben der Menschen wider: immer mehr Menschen möchten ihren Angehörigen nicht mit dem Aufwand der Grabpflege zur Last fallen. Da ist die Urnenbeisetzung „open-Air“ in einer Stele auf dem Friedhof oder in einem „überdachten“ Kolumbarium die naheliegende Entscheidung.

Kinder und Enkelkinder sind oftmals aus beruflichen Gründen nicht in Wesel oder erreichbarer Nähe, sondern weit, manchmal buchstäblich über den ganzen Globus, verstreut. Schnell ist klar, da kann sich niemand aufwendig um Grabpflege kümmern.

Nicht nur bei der Grabpflege verändert sich Vieles. War früher der Besuch bei den Eltern, Großeltern oder Verwandten einfach und schnell möglich, erfordern heute die größeren Entfernungen ganz langfristige Planungen. Vielfach treten an die Stelle des Besuchs zuhause das ausgedehnte Telefongespräch, die Whats-app-Familiengruppe oder das Gespräch via Skype.

Das Kolumbarium führt mir vor Augen, wie sich familiäre Beziehungen verändern: Die Entfernungen werden größer. Gleichzeitig werden sie mit ganz neuen Möglichkeiten der Kommunikation überbrückt. Es klingt paradox: Nähe wird auch über große Entfernungen möglich.

Stefan Sühling

oekt.kirche-wesel.de

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