Ökumenischer Kirchentag in Wesel

Sehens-werte Orte in Wesel | Station 8

Grav-Insel

Zu erreichen über den Damm (Rheinwardt oder die Bislicher Straße) Gravinsel 1, 46487 Wesel

GravInsel

Ob Camper oder nicht: Eigentlich weiß es jeder, dass Camping was mit Urlaub zu tun hat. Wir sehen auf den Campingplatz auf der Grav-Insel – einer der größten Campingplätze Deutschlands. Hier auf diesem Gelände ist es ein Sehnsuchtsort, ob als Dauergast oder für einen Urlaub oder ein paar Nächte. Aus dem Ruhrgebiet ist die „Insel“ Grav-Insel schnell zu erreichen. Etwas vom Land entrückt sein und vom Wasser umschlossen gibt ein besonders Gefühl. Das weiß jeder, der schon mal Urlaub auf einer Insel gemacht hat. Früher musste wegen des Hochwassers die Insel regelmäßig geräumt werden, heute kann man das ganze Jahr über sich hier entspannen.

Die Grav-Insel bestimmt Herzog Adolf zur herzoglichen Grablege im Jahr 1417. Damit ging einher, dass auf der Grav-Insel ein Karthäuser Kloster errichtet wurde. Über hundertsiebzig Jahre war dieser Ort geprägt von Gebet und Klausur, bevor sich das Kloster auflöste und die Gebeine der Herzöge von Kleve in die Krypta des damaligen Dominikanerklosters (heute in der Maria Himmelfahrt Kirche) nach Wesel gebracht wurden. Der Campingplatz Grav-Insel beherbergt im Moment 2000 Dauergästen. Einige haben hier ein zeitweises und andere ein dauerhaftes Zuhause gefunden. Auch Tagesgäste oder Menschen, die länger am Niederrhein sich entspannen wollen, finden hier einen guten Ausgangspunkt für ihren Urlaub. Damit ist die Grav-Insel eine Wahlheimat, in der Menschen sich wohlfühlen.

Schau hin

Das Leben verlangt uns einiges ab: ob innere Antreiber oder terminliche Taktung im Alltag. Häufig macht es Spaß, sich zu engagieren, etwas zu leisten, viel zu erleben. Doch manchmal sind wir einfach die Gejagten. Gejagt von der Vorstellung, dass wir nur dann eine Daseinsberechtigung haben, wenn wir schnell sind, stets parat stehen und einen gut gefüllten Terminkalender haben. Und von der Angst, etwas Wichtiges zu verpassen.

Die Sehnsucht, mit sich selbst neu in Berührung zu kommen, schürt die Sehnsucht nach Ausstieg aus dem Alltag. Für den einen braucht es Action im Urlaub und für den anderen Ruhe, für den einen Natur und Reduzierung und für den anderen neue Eindrücke und Trubel. Nach einer Zeit der Anspannung brauchen wir Inseln, auf die wir uns zurückziehen können. Orte: in unserer Wohnung, in einer Landschaft. Zeiten: täglich, wöchentlich, im Jahresablauf. Jeder Sonntag hat das Zeug dazu, so etwas wie eine kleine Insel der Erholung zu sein. Solche Schutzräume gibt es, aber wir müssen sie pflegen. Und manchmal auch verteidigen. Gegen andere.

Und auch gegenüber uns selbst. Weil sie überlebensnotwendig sind.

Was sind Ihre Inseln? Ein Sessel in der Wohnung, ein Platz im Garten, ein Weg in der Nähe, ein Mensch, zu dem Sie immer kommen können, ein Abendritual, das Sie pflegen, ein ganz bestimmter Urlaubsort?

Das ehemalige Kloster auf der Grav Insel weist darauf hin: Auch die Begegnung mit Gott braucht Inseln. Wo habe ich Freiräume, um ihm zu begegnen?

Martin Knauer

oekt.kirche-wesel.de

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